Wusstet ihr, dass...
Eine kurze Zusammenfassung:
Widder werden alle Kaninchen mit hängenden Ohren genannt. Die großen Schlappohren finden viele Menschen niedlich, daher werden die Tiere so gezüchtet.
Dass diese Tiere oft unter schmerzhaften Ohrentzündungen leiden, die auch zur Taubheit führen können, erscheint dabei nebensächlich.
Ebenso können sie in Kaninchensprache nur schwer kommunizieren, da diese Tiere sich u.a.durch die Haltung ihrer Ohren ausdrücken.
Dies ist bei Schlappohren nicht möglich. Wenn ihr schonmal einer oder mehreren Kaninchen-Vergesellschaftungen beigewohnt und die Tiere aufmerksam beobachtet habt, dann wird euch aufgefallen sein, dass ganz viele Dinge über die Stellung der Ohren kommuniziert wird, Ohren anlegen, Ohren aufstellen, Ohren drehen und so weiter und so weiter. Nicht nur bleibt den Widderkaninchen das untersagt, sondern es verwirrt auch die anderen Tiere sehr in der Kommunikation untereinander, was oft zu unnötigen Aggressionen führt.
Ein weiterer Punkt ist, dass das Sichtfeld der Kaninchen durch die hängenden Ohren oft beeinträchtigt ist. Es gibt sogar einige Züchtungen, bei denen passiert es regelmäßig, dass die Tiere sich selber auf die Ohren treten!
Und schlussendlich leiden Widderkaninchen auch überdurchschnittlich oft an sehr schmerzhaften Zahnproblemen.
Bitte kauft nie ein Widderkaninchen beim „Züchter“ oder von irgendwelchen privaten Vermehrern. Es gibt viele dieser Tiere, die in Tierheimen oder Tierschutzvereinen auf ein neues, artgerechtes Zuhause warten.
Allerdings muss man sich im Klaren darüber sein, dass diese Tiere sehr viel mehr Aufwand bedeuten und eventuell sehr viel höhere Kosten verursachen können, als Stehohr-Kaninchen. Nichtsdestotrotz ... schaut sie euch an, schaut ihnen in die Augen ... ❤️
… Widder eineQualzuchtsind?
… eskeine Pflichtist, ein Haustier zu haben?
Wir bekommen mittlerweile täglich viele Anfragen, in denen es darum geht, ein Kaninchen abzugeben. Man hat keine Zeit, es ist zu aufwendig, es kostet zu viel, etc etc. Das ist ja auch absolut in Ordnung, dafür wollen wir ja da sein, um sowohl Mensch als auch Tier zu helfen.
Wir haben schon so viele tolle Menschen kennengelernt, die -aus welchen Gründen auch immer- ein neues Zuhause für ihr Kaninchen suchen mussten. Sie waren wirklich besorgt und bemüht, das beste Heim für ihr Tier zu finden und dem ein oder anderen konnten wir dabei helfen.
Das Verhalten mancher Menschen macht uns jedoch immer wieder sprachlos. Ein Mensch war total pikiert, als wir ihn nach dem Impfstatus seiner Tiere fragten. Wir seien doch ein Tierschutzverein. Es sei doch unsere Aufgabe, die Tiere aufzunehmen, zu versorgen und (wenn uns das denn wichtig erscheine), sie impfen zu lassen. Wir sind immer wieder fassungslos, wie Menschen uns und andere Tierschutzvereine sehen. Als Institution, deren Job es ist, plötzlich unerwünschte Haustiere aufzunehmen und zu versorgen. Vielen scheint gar nicht bewusst zu sein, welche Kosten und welchen Zeitaufwand dies verursacht. Zudem muss ja auch der nötige Platz auf den Pflegestellen vorhanden sein. Man ist teilweise beleidigt, wenn man nach einer Spende für den Verein gefragt wird oder wir das Tier zwecks mangelnder Pflegestelle nicht aufnehmen können.
Einem anderen Menschen, der sich für einen unserer kastrierten und geimpften Rammler interessierte, war die Schutzgebühr von 100€ zu hoch. Wer mit seinem Kaninchen schon einmal beim Tierarzt war und die aktuellen Gebühren kennt, weiß, dass dieser Betrag nicht einmal annähernd den Kosten für Kastration und Impfung entspricht…
Uns tun Tiere mit solchen Besitzerin unsagbar leid. Wir helfen den Tieren gerne und es ist natürlich auch unsere freiwillige Entscheidung. Trotzdem macht uns die Ignoranz mancher Menschen immer wieder traurig. Wir sind für jedes Anliegen und jede persönliche Notsituation offen. Aber wir wünschen uns etwas Respekt, besonders dem eigenen Haustier gegenüber. Es hat nur dieses eine Leben, so wie wir alle. Und man sollte sich immer wieder fragen, ob man sein eigenes Leben mit dem seines Tieres tauschen möchte…
Wer den Beitrag oben gelesen hat, weiß, dass wir regelmäßig mit Unverständnis zu kämpfen haben, wenn es um Geld geht. Sobald das Thema zur Sprache kommt, wird die Stimmung oft eisig und manche Leute sagen dann, "Es ist doch nur ein Kaninchen, das kann doch nicht so viel kosten!"
Im oberen Beitrag kam das Thema schon kurz zur Sprache, aber ich möchte nochmal gesondert einen kurzen Überblick geben, was für uns und für jede einzelne Pflegestelle für Kosten entstehen, ein Tier artgerecht zu versorgen, wenn auch nur auf Zeit, bis wir ein tolles Zuhause für das Kaninchen gefunden haben (was teilweise mehrere Wochen sein können). Diese Beträge sind geschätzt, aber eher zu niedrig als zu hoch und der Verein hat noch das wahnsinniges Glück, dass wir kooperierende Tierärzte haben, die uns, so weit es ihnen möglich ist, finanziell entgegenkommen. Und dafür sind wir sehr dankbar!
Hier mal ein kurzer Überblick über die Kosten für ein Kaninchen, die mir spontan eingefallen sind:
Impfung ~60€
Kastration der Rammler ~ 100€
Futterkosten pro Woche ~20€ (im Winter sicher einiges höher, da Frischfutter dazu gekauft werden muss)
Einstreu, Stroh, Heu pro Woche ~5€ (hier gilt das Gleiche, im Winter erhöhen sich die Kosten)
Ausstattung (Gehege, Ställe, etc) durchschnittlich pro Tier ~100€ (evtl. einmalig)
Fahrtkosten: Ich bin gestern z.B. nach Saarbrücken gefahren (knappe 100km eine Tour), um zwei Kaninchen zurückzubringen nach einer gelungenen Vergesellschaftung, wo die junge Besitzerin kein Auto hat. Und das ist kein Einzelfall.
Arbeitszeit: Jeder weiß, Zeit ist Geld und Zeit ist unbezahlbar! Und jeder von uns macht das ehrenamtlich 'nebenbei'.
So, damit wären wir bei mindestens 285€ pro Tier. Ja, einiges sind einmalige Kosten, aber es gibt auch genug laufende Kosten. Wenn zum Beispiel die Rammler bei uns kastriert werden, dann ist klar, dass sie 4-6 Wochen mindestens bei uns bleiben müssen, um ihre Quarantäne 'abzusitzen'. Und dann sind 60 bzw. 100€ zu viel??? Was ist los mit diesen Leuten?? Einmal Wocheneinkauf kostet mehr als ein wunderbares, zauberhaftes Lebewesen (also, natürlich midestens zwei!)!
… es kostspielig ist, ein Kaninchenartgerechtzu versorgen?
… Riesen eine Qualzuchtsind?
Ich habe mal in einem Podcast gehört, Qualzucht kann nicht nur bellen und miauen, sondern das Problem ist viel komplexer.
Wie wahr das ist, hab ich in den vergangenen 3,5 Jahren schmerzlich erfahren müssen. Meine Familie Stups bestand aus 10 wunderbaren Scheckriesen-Kaninchen. Ich habe sie nicht unbedingt gewollt, sie kamen zu uns weil wir Platz hatten, sie gerettet werden mussten und ich Tiere liebe. Erst waren es nur acht, alle gleich alt, etwa 5 Monate. Kurz darauf kam Lotte dazu, etwa ein halbes Jahr älter. Sie konnte kaum stehen, geschweige denn laufen, sie hatte schlimme Arthrose, ein echter Stallhase. Später kam dann noch Lilly dazu, etwa ein halbes Jahr jünger.
Alle 10 kamen aus der gleichen Zucht und alle entwickelten die gleichen lethalen Probleme.
Keines meiner Tiere wurde überhaupt 4 Jahre alt, Lilly starb mit 1,5 Jahren und Ello wäre im Oktober vier geworden, leider mussten wir ihn im August einschläfern lassen.
Warum sterben Riesen oft so jung? Im Grunde muss man sagen, sie sind nicht gemacht für's Leben. Die Masse, die die Knochen tragen müssen und die Organe 'bearbeiten' müssen ist viel zu groß als dass der Körper ein 'normales', artgerechtes Leben mit viel Platz in Außenhaltung lange aushalten kann. Somit sterben sie oft sehr jung, meist an Arthrose, Herz- und/oder Kreislaufproblemen.
Nur weil die Menschen meinen, es sei grandios, Tiere zu züchten, die in kürzester Zeit enorm an Masse zulegen, damit sie ein schönes Abendessen geben, sind die Riesenkaninchen dazu verdammt zu leiden. Unsere Kaninchen wiegen im Durchschnitt 7 Kilogramm, und das ist noch nicht einmal unbedingt viel.
Welches Lebewesen sollte so jung sterben, nur weil die Zucht es so vorsieht??? KEINES!
Qualzuchten sind gegen das Tierschutzgesetz und wir sollten ALLE dafür sorgen, dass kein Tier, sei es Hund, Katze, Kaninchen, oder oder oder, weiter gezüchtet wird, nur weil sie hübsch sind oder weil sie für uns Menschen vorteilhaft sind! Die Tiere leiden meist im Stillen!
Eine kurze Zusammenfassung:
Kaninchen und Hasen sind entfernte Verwandte und gehören beide zu den Hasenartigen und nicht zu den Nagetieren. Der Unterschied zu den Nagetieren ist, dass die Hasenartigen ein zusätzliches Zahnpaar hinter den oberen Nagezähnen besitzen, die sogenannten Stiftzähne.
Kaninchen und Hasen sind dennoch sehr unterschiedliche Lebewesen.
-Hasen leben im freien Feld, Kaninchen leben im selbstgebuddelten Bau unter der Erde.
-Kaninchen sind gesellige Tiere, die in Gruppen leben. Hasen hingegen sind Einzelgänger und kommen nur in der Paarungszeit zusammen.
-Kaninchen kommen blind, taub und nackt zur Welt. Sie werden unter der Erde im Bau geboren und aufgezogen.
Hasen werden mit Fell und offenen Augen geboren und werden viel schneller flügge. Dies liegt mitunter daran, dass sie in einer Kuhle auf dem Feld geboren werden und dadurch nicht so geschützt sind wie Kaninchenjunge.
Die oft angebotenen sogenannten „Schlachthasen“ oder „Stallhasen“ sind in der Regel übrigens auch Kaninchen.
Ihr erkennt den Unterschied zwischen Kaninchen und Hasen auch am Körperbau. Schaut euch einfach mal ein paar Bilder im Internet an. 😊
… Kaninchen und Hasenganz unterschiedlicheTiere sind?
… man beim Fund vonWildtierenAchtung geben muss?
Heute wurde bei uns ein junger Feldhase als Fundtier abgegeben. Anfangs war nicht klar, Kaninchen oder Hase ... schlussendlich ... es ist ein Feldhase.
Es ist wirklich sehr sehr lobenswert, ausgesetzte Tiere einzufangen bzw. zu retten, aber bitte seid aufmerksam, es gibt leider nicht mehr sehr viele Feldhasen oder Wildkaninchen bei uns, aber grad bei den Hasen ist es so, dass die Mama sie bereits kurz nach der Geburt 'auf dem Feld verteilt' und sie sind recht kurz nach der Geburt schon überlebensfähig bzw. die Mama kommt ein- bis zweimal am Tag zum Säugen. Aber Feldhasenjunge sind schon nach wenigen Wochen überlebensfähig.
Bitte schaut immer genau, ist es wirklich ein ausgesetztes, domestiziertes Kaninchen oder ist es nicht vielleicht doch ein Feldhasen- oder Wildkaninchenjunges, welches man am Besten einfach 'sitzen lässt', weil die Mama sich schon drum kümmern wird.